Laura Waltz ist eine in Berlin lebende Performerin, die sich auf Bewegungsforschung und Puppenspiel/Objekttheater konzentriert. Ausgebildet in Tanz, Schauspiel und Puppenspiel/Objekttheater, erforscht sie die Möglichkeiten für Bedeutung durch/von Bewegung und Interdisziplinarität. Sie interessiert sich für deren Kombination auf der Bühne und denkt sie als Erweiterung der traditionellen Ausdruckskraft. Diese verschiedenen Formen befruchten und beeinflussen sich im kreativen. Sie experimentiert mit ihrem eigenen Körper als Instrument und mit der Belebung von externen performativen Materialien. Dabei hinterfragt sie die daraus resultierenden Effekte als Widerhall dramaturgischer Entscheidungen.
Dieser performative Fokus und kreative Prozess ist zum Kern ihrer Arbeit geworden. So spielte sie die Hauptrolle in der inklusiven Produktion "VOM UMTAUSCH AUSGESCHLOSSEN" (D. M. Couturier) am Thikwa Theatre (eingeladen zu PAF 2021), wo sie tanzte, schauspielerte und Puppen einsetzte. Außerdem gastierte sie als Tänzerin und Choreografie-Assistentin beim "SpeeDance Project" (kuratiert von T. Zirkilevich und E. Starke) im Dock 11 im Juli 2022.
Laura setzt sich mit Inhalten auseinander, die sich mit Feminismus und Inklusion befassen. Sie experimentiert mit und positioniert sich gegen Hypersexualisierung und Objektivierung des weiblichen Körpers, patriarchale Dynamiken und deren Verfolgung, fremde Aneignung von Körpern, Diskriminierung von Frauen und FLINTA*-Personen und vieles mehr. Durch diese Arbeit lernte sie die Künstlerin Nora Amin kennen und wurde Gasttänzerin bei Sophiensaele in Noras Solo "My Dance" (Festival White Money by FLINN WORKS, 2021), sowie Performerin/Tänzerin in der Kreation "Re-Rooting" ebenfalls von und mit N. Amin, mit Duos und Soloszenen (kofinanziert von Tanzfabrik, unterstützt von Prozessförderung, #TAKEHEART) im Theater Oyoun - Kultur NeuDenken im Sept. 2022. Vertiefend zu diesen Themen und mit der Leidenschaft, die Grundlagen feministischer/soziologischer Thesen zur Hexenverfolgung und deren aktuelle gesellschaftliche Manifestationen zu erforschen, führte sie im Herbst 2022 ihr Forschungsprojekt mit dem Titel "Own my Body?" durch (Residency Funding for Graduates/NeuStartKultur/Fonds Darstellende Künste, im Rahmen von #TAKEHEART, unterstützt von Kampnagel) durch. Diese Erkundung wurde zu einem physischen Forschungsprojekt über die Freiheit des weiblichen Körpers in einer patriarchalen Gesellschaft, übersetzt in einen Bühnenkontext. Ihre Hauptfragen waren: "Ist der Assoziationsraum auf der Bühne nur eine Erweiterung der gesellschaftlichen patriarchalen Zuschreibungen? Oder kann ich die Sexualisierung oder Nicht-Sexualisierung meines Körpers auf der Bühne letztlich selbst bestimmen?".
Von August bis Dezember 2022 kollaborierte sie als Tänzerin/Performerin in der Residency "AR Magic Loop" im Dock11 und trat während des "OPEN LAB" von DOCKDigital in vier verschiedenen Projekten als Tänzerin/Digital Dancer auf ("Persona" und "Organism" von Baris Pekcağlıyan und Katrine Bregnum, sowie in der digitalen Bewegungsforschung "body parts {con}fusion" (Performance + Konzept) mit Nora Krahl und ihrem Mento Beka Tcharbadze.
Zuletzt spielte Laura in der VR-Oper "Am Ende der Welt", inszeniert und komponiert von Nora Krahl, und tanzte in der inklusiven Produktion "Herzen. ZWISCHEN. Vulkanen" von Karina Suárez Bosche. Diese Tanzkreation, die im Rahmen der "Special Olympics Berlin 2023" im TAK uraufgeführt wurde, erhielt den 3. Preis "Berliner Präventionspreis 2023" der Landeskommission Berlin gegen Gewalt und des Berliner Senats. Laura begann im September 2023 ihr Stipendium an der Akademie für Theater und Digitalität mit einem Movement Research, bei dem sie die MoCap-Technologie nutzt, um die Lebendigkeitsmöglichkeiten von Avataren durch Animationsprinzipien aus dem Puppenspiel zu erforschen.
(c) Holmson Photography