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Was hat das eigentlich noch mit Digitalität zu tun?

Was bedeutet Theater machen im Zeitalter der Digitalität, und was heißt das für Eure künstlerischen Ausdrucksformen? Kann man Theater und Digitalität auch jenseits von Visuals und VR-Brillen denken? Sind die größeren Auswirkungen digitaler Tools womöglich unsichtbar? Und wie können wir überhaupt Theater machen, dass sich mit den gewaltigen gesellschaftlichen Umwälzungen angemessen auseinandersetzt?

Was hat das eigentlich noch mit Digitalität zu tun?

Was hat das eigentlich noch mit Digitalität zu tun?

Moritz von Rappard, Harald Wolff

Zum Auftakt der Workshop-Tage für Mitglieder des Netzwerk Regie wollen wir uns sehr praxisorientiert mit der Frage beschäftigen, welche konkreten Potentiale Digitalität und Digitale Tools für Eure je eigene, ja jeweils sehr persönliche Theaterkunst haben: Was will und brauche ich für meine Kunst? Was können digitale Tools mir dafür liefern? Wie muss ich vorgehen?

Nach einer ersten Positionsbestimmung und einem kurzen Waldspaziergang zur Einführung in das Zeitalter der Digitalität nähern wir uns diesen Fragen mittels einer Methode, die selbst ein modellhaftes Beispiel für das digitalitätsspezifische prozesshafte kollektive Arbeiten ist: Die vom Design Thinking inspirierte g³-Methode (»gemeinsam gesellschaft gestalten«) wurde entwickelt, um Netzwerkprozesse zu initiieren, kanalisieren und moderieren. Bei der g³-Methode beteiligen sich alle Teilnehmenden in einem zeitlich überschaubaren Rahmen im Austausch mit verschiedenen Expert*innen individuell mit Ihren Ideen an einen kollektiven Prozess, so dass zugleich die je eigene Position kenntlich wird und etwas entsteht, das niemand allein hätte entwickeln können. Damit nehmen die Teilnehmenden eine Erfahrung mit, die sie auch über den Workshop hinaus in ihre Arbeit einbringen können: nämlich die der vernetzten Produktivität, die es vor allem brauchen wird, um in Zukunft noch besser vorbereitet zu sein, die je eigene Kunst im Zeitalter der Digitalität zu entwickeln. Und nebenbei werdet Ihr am Ende einen ziemlich guten Überblick haben, was es alles gibt, und ziemlich genau wissen, was genau Ihr eigentlich von der Digitalität wollt.

Moritz von Rappard hat Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik und Pädagogik an der Universität zu Köln studiert und ist nach vielfältigsten Projekten als Kurator, Regisseur und Dramaturg sowie einer Zusatzqualifikation als Moderator und Mediator vornehmlich im Bereich Ko-Kreation, Teilhabe und Öffnung von Kultureinrichtungen tätig. So entstand im Rahmen des von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien initiierten Kompetenzverbunds KIWit die kostenlos nutzbare g3-Methode für besseres Arbeiten in heterogenen Gruppen. Seit 2021 ist er in der Kulturpolitischen Gesellschaft als Ko-Sprecher der Region Berlin-Brandenburg aktiv.

Harald Wolff ist Betriebsdirektor der Akademie für Theater und Digitalität und war von 2017-2023 Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft. Vor seinem Engagement in Dortmund hat er als Chefdramaturg und Dramaturg in verschiedenen Städten in Deutschland und der Schweiz an Staats-, Stadt- und Landestheatern und in der Freien Szene gearbeitet und war zuletzt Mitglied des Leitungsteams der Münchner Kammerspiele. Er ist u.a. Mitinitiator der mit dem Faust-Preis ausgezeichneten bundesweiten Gesprächsreihe „40.000 Theatermitarbeiter*innen treffen ihre Abgeordneten“ sowie regelmäßiges Jury-Mitglied des Kleist-Förderpreises für junge Dramatik und Gastdozent an der ZHDK in Zürich. 

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