Über Superlebewesen, multiperspektivische Erzählungen und ihre Verkörperung in multimedialen Installationen
Das Erforschen mehr-als-menschlicher Lebewesen wie Pflanzen, Mikroorganismen und Pilze sowie die multimediale Erfahrung ihrer Geschichten sind Mittelpunkt der künstlerischen Praxis von Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten. Seit fast 9 Jahren arbeitet das Künstler*innen-Duo gemeinsam in unterschiedlichen institutionellen Zusammenhängen und Kontexten. Ausgangspunkt der künstlerischen Projekte sind vielschichtige Ensembles menschlicher und mehr-als-menschlicher Lebewesen ihrer Gegenwart in der Technosphäre, deren Geschichten in Performances und multimedialen Installationen inszeniert werden. Diese basieren nicht selten auf einer komplexen Narration, welche von Protagonist*innen vermittelt werden, die auf eben jenen mehr-als-menschlichen Erdbewohner*innen basieren: digitalen Wesen, Hybriden aus Natur und Technik ähnelnd – abstrahiert als digitale 3D-animierte Charaktere –, die in musicalhaften Umgebungen performen.
Die Arbeiten fordern auf verschiedene Weisen zu einem Perspektivwechsel auf. So basieren die Narrationen auf umfangreichen Recherchen, die der künstlerischen Produktion vorangestellt sind. Die Künstler*innen werfen die Frage auf, wie es wieder möglich ist, Teil des Organismus Natur zu werden und welche Erzählungen es hierfür braucht, um ein empathisches Moment gegenüber der als selbstverständlich gegebenen Umwelt zu werden. In seinem Gastvortrag gibt das Duo einen Einblick in seine künstlerische Praxis anhand der Vorstellung beispielhafter Projekte sowie eines exklusiven Ausblicks auf eine kommende Produktion, die Ende Juni Premiere hat.
Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten arbeiten seit 2016 als Künstler*innenduo zusammen. Ihre multimedialen Installationen und Performances setzen sich mit der technologischen Umwelt auseinander, die nicht nur den Menschen, sondern auch Flora und Fauna prägt und verändert. Ihre Erzählungen verbinden historische und wissenschaftliche Forschung mit Science Fiction, um das (Un-)Mögliche für die Zukunft zu entwerfen. 2023 eröffnete das Duo seine erste institutionelle Einzelausstellung im Hartware MedienKunstVerein in Dortmund, kuratiert von Dr. Inke Arns. Im Loop Alt Space hatten sie 2024 ihre erste Einzelausstellung in Seoul (KR). Im November 2024 sind sie Teil der Gruppenausstellung SPECULATION AND DECAY von Aksioma in Nova Gorica, Slowenien. Aktuell ist eine neue Arbeit in der Ausstellung „Hypercreatures“ im Max Ernst Museum Brühl zu sehen und ab Ende Juni beim „Tatort Paderborn- Der Fluss bin ich“! Beide studierten an der Kunstakademie Münster, wo Jana Kerima Stolzer als Meisterschülerin von Aernout Mik abschloss. Lex Rütten wechselte an die Kunstakademie Düsseldorf und absolvierte als Meisterschüler von Dominique Gonzalez-Foerster. Beide sind als freischaffende Küsntler*innen sowie als Kurator*innen tätig.
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