von Franz Kafka, Wilke Weermann und einer KI
„Und wenn wir eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachen – finden wir die Welt in ein Ungeheuer verwandelt?“
Während Regisseur Wilke Weermann sich zurückzieht, übernimmt die KI „MeMo“ seine Aufgaben im Probenprozess. Sie schreibt Szenen, entwickelt Choreografien, gestaltet das Bühnenbild und reagiert live auf die Schauspielenden. Franz Kafkas Die Verwandlung erzählt von Gregor Samsa, der in einer grotesken Metamorphose zur Metapher für eine entfremdete Existenz wird: Sobald er nicht mehr den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht, wird er zum Nutzlosen erklärt. Wilke Weermann und sein Team drehen den Spieß um und gehen aktuellen Fragen nach unserem Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz in unseren Leben und Arbeitswelten nach: Die KI muss beweisen, dass sie mehr als ein bloß ausführendes Werkzeug ist und dass künstlerische Schaffenskraft auch aus Algorithmen entstehen kann. In Zeiten, in denen der Druck in der Arbeitswelt zu einem Gefühl der Entfremdung führt, wird die Grenze zwischen Mensch und Maschine ebenso hinterfragt, wie sich die Frage stellt, ob Kreativität und schöpferische Kraft auch in einem digitalen Bewusstsein verankert sein können.
Nach kurzer Pause findet im Anschluss an die Vorstellung ein AI FIRESIDE CHAT zu dem Thema „KI & Kreativität“ statt.
Eine Inszenierung von Wilke Weermann, Nils Corte und Phil Hagen Jungschläger am Stuttgarter Kammertheater