Luise Ehrenwerth ist Kostümbildnerin, Bühnenbildnerin und Szenografin. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, sowie an der Accademia di Belle Arti in Rom. Projekte unter ihrer Beteiligung entstanden u.a. am Nationaltheater Weimar („Reichstags-Reenactment“ Kunstfest 2019), für den Dokumentarfilm „ANMAßUNG“ (Szenenbild, Berlinale Forum 2021) und derzeit an den Landesbühnen Sachsen und dem Theater Baden-Baden für „setup.school(). – Die Lernmaschine“ (mit dem Medientheaterkollektiv machina eX, Premiere Ende 2021). Vor und während dem Studium sammelte sie Erfahrungen als Kostüm- und Bühnenbildassistentin, u.a. am Burgtheater Wien, am Deutschen Theater Berlin und dem Theater Neumarkt Zürich.
Ein Interessenschwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeiten liegt auf den vielfältigen sensuellen Wahrnehmungsweisen szenischer Räume und deren Einfluss auf die darin agierenden Menschen. So entstand 2018 in Zusammenarbeit mit Nele Bühler das Augmented Audio Reality Projekt SCHRAPP SCHRAPP BUFF ZONG, das mittels binauraler 3D-Kunstkopfaudioaufnahmen das narrative Potential akustischer Räume untersucht. 2020 ging Luise Ehrenwerth im Rahmen des Denkzeit-Stipendiums der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen der Frage nach wie sich mit Augmented Reality virtuelle und gleichzeitig haptisch erlebbare Szenografien erschaffen lassen.
Für das Bühnen- und Kostümbild zu „Es ist nicht dort, es ist da – Szenen von Eugène Ionesco“, das sie gemeinsam mit Nele Bühler an der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg realisierte, erhielten sie den MARTA-Award beim SETKÁNÍ Encounter-Festival Brno 2018 in der Kategorie „Best Scenography“, „in recognition of supporting the creation of a world of powerful association, dynamic aesthetic and bizarre yet well-judged characters, with a clear style of ensemble acting and stylization“ (aus der Jury-Begründung).
In connecting:stitches, ihrem Forschungsprojekt an der Akademie für Theater und Digitalität, erforscht Luise Ehrenwerth die Möglichkeiten der Verknüpfung von Kostümbild und digitalen Technologien. Ihr Fokus liegt dabei auf elektronischen Textilien und Sensoren aus leitfähigen Stoffen, sowie der Implementierung von textilen AR-Markern in Kostümen. Dabei geht es neben der Frage, welche Rolle das Kostümbild im Theater der Digitalität einnimmt, auch um die Suche nach sich verändernden Körperbildern in einer digitalen (Kunst-)welt.